Wie hoch das potenzielle Risiko in ein Zugunglück verwickelt zu sein und dabei als Opfer aufgeführt zu sein, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Die Zugunglücke können künftig abnehmen, stabil bleiben oder zunehmen. Zugfahrten sind im Schnitt 55 Mal sicherer als Autofahrten. In die Fahrsicherheit der Züge wird jährlich investiert.
Kurze Fahrten mit dem Zug
Wer Kurzstrecken mit dem Zug zurücklegt, wird als Fahrgast maximal in eine Verspätung verwickelt. Die Bahngesellschaften sprechen häufig von einer technischen Störung als Grund für die vorliegende Verspätung. In den meisten Fällen sind es wahrscheinlich keine technischen Defekte, sondern übermäßiger Verkehr auf den Gleisen, die zur Verspätung führen. Viele Strecken sind in den Außengebieten nur ein- oder zweigleisig und werden von mehreren Zügen frequentiert. Das Problem besteht vor allem zur Hauptverkehrszeit, welche auch als Arbeits- oder Arbeiterverkehr bekannt sind. Das Phänomen tritt also immer dann auf, wenn der Berufsverkehr der Berufspendler am höchsten ist und viele Fahrgäste zu transportieren sind. In den Bahnhöfen kommt es häufig zu Verzögerungen beim Ein- und Ausstieg oder zu Widerständen bei den Kontrollen. Des Weiteren sind die Einsätze der Bundes- und Bahnhofspolizei zu berücksichtigen, deren Einsätze die Weiterfahrt hinauszögern.
Zugunglücke in Deutschland
Ohne im Detail auf tragische einzelne Zugunglücke der Vergangenheit einzugehen, sind die, gemessen an der Bevölkerungsdichte und dem Passagieraufkommen selten in Deutschland. Eines der tragischsten Unglücke im Zugverkehr lässt sich auf Suizid zurückführen. Suizidale Gedanken weisen vor allem depressive Menschen auf. Dem Leben ein Ende zu setzen, in dem eine Person die physische Konfrontation mit einem Zug sucht, bringt ihr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das erdachte Resultat. Katastrophen hingegen sind äußerst selten und oft menschlichem Versagen geschuldet. Häufige Ursache sind Fehlentscheidungen beim Stellen von Weichen. Aber auch die Witterungen spielen bei Zugunglücken eine wichtige Rolle. Starke Nebelfelder nehmen die Sicht und Blitzeis verlängert den Bremsweg immens. Frontalzusammenstöße zwischen zwei Zügen geschehen immer dann, wenn die Weichen falsch eingestellt oder ein technischer Defekt dieser vorliegt. Seltener sind falsche Ampelsignale, wodurch zwei Züge entgegenkommend auf demselben Gleis fahren und die Sicht des heranfahrenden Zugs eingeschränkt ist.
Tragischer sind kleine ungesicherte Bahnübergänge. Hier liegt das Risiko jedoch nicht beim Zugführer, sondern bei den Fahrzeugführern, Radfahrern und Fußgängern. Sind sie unaufmerksam und unterschätzen die Distanz zum heranfahrenden Zug beim Überqueren der Gleise, besteht ein enormes Risiko der Kollision. Fahrfehler oder das Blockieren der Reifen im Schienenbett beim Überfahren der Gleise sind verhängnisvoll.
Theoretische Wahrscheinlichkeit eines Zugunglücks
Gemessen und die Daten sind keinesfalls hundertprozentig sicher, beträgt die Wahrscheinlichkeit 0,03 Prozent in ein Zugunglück in Deutschland verwickelt zu werden. Das hängt von der Berechnung ab und welche Faktoren einbezogen werden. Der prozentuale Satz ist der absolute Durchschnitt aller Wahrscheinlichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit mit einer S-Bahn in der Großstadt in ein Zugunglück verwickelt zu sein, ist höher als bei einer Fahrt mit einem Hochgeschwindigkeitszug. Das liegt an der Anzahl der Abfahrten, dem Streckenverlauf und dem Verkehrsaufkommen anderer Verkehrsmittel. In Ländern wie Dänemark und Estland kommt es über Jahre zu keinen Zugunglücken, nicht mal leichten Unfällen. Genau betrachtet lassen sich die Gefilde nur bedingt mit der deutschen Schienenverkehrsstruktur vergleichen. In Estland wäre ein Zugunglück ohne Verletzte und Tote, dafür mit materiellem Schaden bereits eine große Schlagzeile wert. In Deutschland kommen solche Schäden öfter vor, werden aber nicht zur Gänze in den Statistiken erfasst.
Zug eines der sichersten deutschen Verkehrsmittel
Der Staat achtet auf die Wartung und Erneuerung des Schienensystems, was die Wahrscheinlichkeit eines Zugunglücks minimiert. Auszuschließen ist ein solches Ereignis künftig nicht. Dennoch ist Zugfahren rund 55 Mal sicherer als eine Autofahrt. Wer sich zu viele Gedanken über das Risiko der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel macht, geht ein erhebliches psychologisches Risiko ein. Im Grunde wird so mit jeder Zugfahrt das persönliche Unglück erwartet. Trotz der Klimakritik gibt es nur ein Verkehrsmittel, dass noch sicherer ist: das Flugzeug.